Im Gespräch mit Michael Neppeßen

Mark Thiel: Seit dem 1. Juni ist die KR Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG als Teilgesellschafter bei den Krefeld Pinguinen engagiert. Bevor wir zu den Gründen kommen, stell dich und die KRB doch einmal vor! Michael Neppeßen: Mein Name ist Michael Neppeßen. Ich bin 38 Jahre alt, habe zwei Kinder, lebe in Krefeld-Bockum und bin […]

Mark Thiel: Seit dem 1. Juni ist die KR Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG als Teilgesellschafter bei den Krefeld Pinguinen engagiert. Bevor wir zu den Gründen kommen, stell dich und die KRB doch einmal vor!

Michael Neppeßen: Mein Name ist Michael Neppeßen. Ich bin 38 Jahre alt, habe zwei Kinder, lebe in Krefeld-Bockum und bin CEO der KR Beteiligungsgesellschaft.

Ich fühle mich sehr wohl in meiner Heimat und bin unternehmerisch recht vielseitig aktiv. Ich wurde daher häufig gefragt, ob ich hier und da bei einem Projekt mitmachen möchte. Da ich jedoch gerne die Themen sortiere und darauf achte, dass alle Lebensbereiche gleichermaßen berücksichtigt werden und nicht zu kurz kommen, entstand die Idee, eine Beteiligungsgesellschaft zu gründen, die aus mehreren Personen besteht und in der jeder seine Kompetenzen einbringen kann.

Mit dieser Struktur gelingt es uns gemeinsam, Unternehmen und Personen dabei zu unterstützen, Projekte zu fördern, um den Standort Krefeld langfristig und nachhaltig voranzubringen. Das ist die Idee der KR Beteiligungsgesellschaft, die insgesamt aus sechs Gesellschaftern besteht: neben mir gehören Friedrich R. Berlemann, Christopher Borchert, Christoph Ferber, Torsten Feuring und David Kordes dazu.

MT: Was versprecht ihr euch von eurem Engagement bei den Pinguinen?

 

„Es erfordert unglaublichen Mut und Engagement, einen Verein wie die Krefeld Pinguine zu leiten“

 

MN: Krefeld ist eine Eishockey-Stadt. Die Pinguine sind seit vielen Jahrzehnten fest verankert. Wir wollen, dass das so bleibt und die Pinguine größtmöglichen Erfolg haben. Wir sind dem KEV als Fans seit vielen Jahren emotional verbunden und engagieren uns bereits als Sponsoren partnerschaftlich. Die Nachhaltigkeit des Clubs ist uns allen ein persönliches Anliegen. Als wir feststellten, dass sich ein neues Team um den KEV formiert, mit Peer Schopp an der Spitze und bekannten Vertrauten in der Führungsebene, fanden wir den Zeitpunkt für unseren Einstieg passend. Es erfordert unglaublichen Mut und Engagement, einen Verein wie die Krefeld Pinguine oder andere Projekte dieser Größenordnung zu leiten. Diesen Mut möchten wir als Krefelder unterstützen.

Darüber hinaus möchten wir dies als Signal nutzen, um allen Bereichen der Stadt deutlich zu machen, dass in vielen Bereichen mehr Mut erforderlich ist – bei den Bürgern, Politikern und Unternehmern.

 

MT: Du bist gebürtiger Duisburger und gehst schon seit vielen Jahren zum Eishockey. Wann hat für dich die Faszination für die Krefeld Pinguine begonnen?

MN: Beim KEV bin ich schon sehr früh hängengeblieben. Mein bester Freund und heutiger Geschäftspartner Torsten Feuring hat mich damals zu den Pinguinen mitgenommen. Seitdem bin ich dem KEV treu geblieben. Ich habe die Meisterschaft 2003 miterlebt, da war ich gerade 19 Jahre alt. Das war eine aufregende Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere. Die Massen haben auf der Rheinstraße gefeiert und man konnte spüren, wie viel Freude dieser Verein bereitet. Die Stimmung auf der Nordtribüne ist bis heute fantastisch und man merkt, wie viel Leidenschaft die Fans für den Verein haben. Das habe ich als Jugendlicher schon erkannt und freue mich daher jetzt als Gesellschafter Teil des Clubs zu sein.

MT: Wie stellst du dir die Zukunft der Pinguine vor? Was erwartest du von der Entwicklung der Pinguine?

 

„Unser Ziel ist natürlich der Aufstieg“

 

MN: Der eingeschlagene Weg, den KEV endlich unabhängig von einer einzelnen Person oder einer kleinen Gruppe zu machen, die regelmäßig wenig nachhaltiges Geld investiert, ist sehr begrüßenswert. Die Zielsetzung, den Verein langfristig abzusichern und in der Krefelder Wirtschaft breit verankert zu sein, indem wir die Pinguine auf mehreren Schultern tragen, halte ich für einen äußerst wichtigen Schritt, der eingeleitet wurde.

Sportlich gesehen ist unser Ziel natürlich der Wiederaufstieg in die DEL. Doch dafür müssen wir zunächst unsere Hausaufgaben erledigen. Ein Aufstieg würde auch neue Verpflichtungen und Herausforderungen mit sich bringen. Hierbei müssen alle Partner und Unterstützer mitziehen und ihren Beitrag leisten. Das gilt nicht nur für die Politik, die Wirtschaft oder die Fans. Auch die Bürger müssen verstehen, dass ein solcher Verein nicht von alleine existiert. Jeder muss seinen Beitrag leisten.

 

MT: Gehen wir noch einen Schritt zurück. Wie ist der Kontakt zwischen dir und Peer Schopp entstanden? Wie intensiv war der Austausch, bevor es zu diesem Engagement kam?

MN: Tobias Polka aus unserem Gesellschafterkreis kenne ich gut. Der Kontakt hatte zwischenzeitlich etwas nachgelassen, aber durch die Pinguine und das von uns vor einigen Jahren organisierte SWK Autokino kam der Kontakt wieder zustande. Bei den KEV-Spielen bin ich dann auch mit Peer ins Gespräch gekommen und wir haben uns ausgetauscht. Ich schätze seine Geradlinigkeit, Offenheit und klaren Ansagen. Er verkörpert Werte, die in den letzten Jahren bei den Pinguinen verloren gegangen waren.

Die Gespräche mit Peer sind immer sehr authentisch und ehrlich. Ich finde mich darin wieder. Es sind Werte, die ich ebenfalls vertrete. Daher fanden die Gespräche auf einer sehr unkomplizierten, freundschaftlichen Ebene statt und bilden die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit.

MT: Wie war die Reaktion der anderen Gesellschafter? Hattet ihr die Gelegenheit, euch mit ihnen auszutauschen?

 

„Wir stehen hinter dem Verein“

 

MN: Intern bei uns ist es ja so, dass alle sechs eine Verbindung zum KEV haben. David Kordes hat beispielsweise lange genug selbst gespielt, Torsten und ich sind früher schon gemeinsam in die Rheinlandhalle gegangen und auch der Rest ist nicht an den Pinguinen vorbeigekommen. Wir stehen alle hinter dem Verein und die Entscheidung, uns hier zu engagieren, wurde relativ schnell getroffen.

Durch unser breites Engagement innerhalb der Stadt haben wir im Laufe der Jahre natürlich auch außerhalb des Eishockeys guten Kontakt zu den meisten Gesellschaftern aufgebaut. Ich weiß daher, dass wir ein großartiges Team von Gesellschaftern haben, das weiterhin enger zusammenwächst.