David Trinkberger – Das Interview

Mark Thiel: David, du hast deinen ursprünglich bis 2024 laufenden Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Was sind deine Gründe für die Entscheidung? David Trinkberger: Ich habe mich in Krefeld schnell eingelebt und fühle mich sehr wohl hier. Das gilt auch für meine Partnerin. Darum möchte ich das Projekt KEV gerne weiterführen und mit […]

Mark Thiel: David, du hast deinen ursprünglich bis 2024 laufenden Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Was sind deine Gründe für die Entscheidung?

David Trinkberger: Ich habe mich in Krefeld schnell eingelebt und fühle mich sehr wohl hier. Das gilt auch für meine Partnerin. Darum möchte ich das Projekt KEV gerne weiterführen und mit den Coaches sowie dem Club weiterhin zusammenarbeiten. In den Gesprächen habe ich sehr viel Rückhalt erfahren und es war daher eine leichte Entscheidung für mich den Vertrag hier vorzeitig zu verlängern.

MT: Eine emotionale Saison liegt hinter dir. Zuerst deine Verletzung, die dich eine Zeit lang rausgenommen hat, dann zum Ende hin die Playoffs, die ebenfalls nochmal aufregend waren. Wie ist dein Resümee?

 

„Wir konnten wieder eine Euphorie in der Stadt entfachen“

 

DT: Ich denke, wir konnten wieder eine Euphorie in der Stadt entfachen. Dabei hat der Playoff-Run natürlich geholfen. Wir haben uns in der Kabine alle gewünscht, dass es weitergeht und haben uns wie ich finde auch in eine Situation gebracht, wo wir erfolgreich hätten sein können. Das war nicht immer einfach. Das hat man vermutlich auch von der Tribüne aus gesehen. Aber wir haben immer eine Möglichkeit und letztlich auch Konstanz gefunden. Das resultierte in den guten Ergebnissen bis zum Halbfinale. Diese Grundstimmung wollen wir natürlich in die neue Saison nehmen.

 

MT: Kurz vor dem Ende der regulären Saison habt ihr nochmal einen Gang zulegen können. Ihr habt inklusive der ersten Playoff-Spiele gegen Dresden sieben Spiele hintereinander gewinnen können. Welche Gründe hast du für diese positive Formkurve gesehen?

DT: Jeder hat Richtung Playoffs noch mal eine Schippe draufgelegt. Wir haben unsere Rollen besser verstanden und der Zusammenhalt war groß. Jeder hat für die Person neben sich gespielt. Wir hatten zudem mehr Stabilität, Konstanz und Ruhe. Schon von oben angefangen mit den Trainern. Das hatte durchaus positiven Einfluss auf die Mannschaft. Wir waren eine Einheit und konnten die Leistung dann auch auf das Eis bringen.

MT: Es gibt wieder große Veränderungen und neue Gesichter in der Kabine. Das heißt auch, dass sich deine Rolle in der Mannschaft vermutlich verändern wird. Hattest du schon die Gelegenheit darüber mit den Trainern zu sprechen?

 

„Ich hoffe nicht, dass ich plötzlich 30 Tore schießen muss“

 

DT: Ich denke, meine Rolle wird sich nicht groß verändern. Ich bin ein eher defensiver Verteidiger und das wird sich nicht ändern. Ich hoffe nicht, dass ich plötzlich irgendwie 30 Tore schießen muss. Da wäre ich dann wohl fehl am Platz! Spaß beiseite: Ich möchte dem Team einfach helfen wieder erfolgreich zu sein und freue mich daher auf die nächsten beiden Jahre. Ich bin gespannt, wie sich die Mannschaft entwickelt und wer noch dazu kommt. Die Rotation im Kader ist jetzt nicht besorgniserregend. Das gehört in unserem Sport dazu. Daher bin ich guter Dinge, dass wir nächstes Jahr erfolgreich sein können.

 

MT: Mit Christian Ehrhoff hast du nun einen sehr bekannten Mitspieler dazu gewonnen. Für dich als Verteidiger ist es sicherlich ganz besonders mit einer lebenden Legende zusammenspielen zu dürfen, oder?

DT: Das ist natürlich etwas Besonderes. Nicht nur die jungen Verteidiger, auch die alten Hasen werden davon profitieren. Ich persönlich freue mich sehr. Christian war immer ein Vorbild als ich aufgewachsen bin. Ich habe seine Karriere in der NHL natürlich verfolgt. Jetzt nochmal die Ehre zu haben mit ihm spielen zu dürfen und die Kabine zu teilen, ist natürlich der Wahnsinn. Ich werde aufmerksam sein und zuhören. Durch Ratschläge eines Spielers seines Kalibers, kann man nur gewinnen.

MT: Du sagst, du hast dich in Krefeld schnell eingelebt und bist gerne hier. Was ist denn dein Lieblingsort in Krefeld?

DT: Ich würde sagen das Tierheim hier in Krefeld. Dort bin ich seit knapp einem Jahr ehrenamtlich im Einsatz und führe Hunde aus. Das macht mir sehr viel Spaß und ist ein toller Ausgleich. Man kommt raus in die Natur und kann nach dem Training einfach mal runterkommen.

MT: Was macht das Eishockey-Gefühl hier in Krefeld besonders?

 

„Definitiv der familiäre Zusammenhalt“

 

DT: Definitiv der familiäre Zusammenhalt. Es wirkt so, als ob jeder jeden kennt. Ich habe hier von Anfang an ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl gespürt. Das prägt und mach die Arbeit auch leichter. Es macht mehr Spaß, wenn man merkt, dass uns die Fans den Rücken stärken, egal was passiert.